Nachhaltige Software
UNSERE POSITION
Digitale Dienste verbrauchen natürliche Ressourcen. Vor allem KI- und Krypto-Systeme verbrauchen große Mengen an Energie. Aber auch zusätzliche Komponenten wie Tracking, Werbungen und anderer ineffizienter Code verschwenden unnötig Ressourcen.
DAS FORDERN WIR
- Betreiber*innen digitaler Dienste sollen gesetzlich dazu verpflichtet werden, den Energieverbrauch ihrer Dienste zu messen und diesen transparent zu machen.
- Zudem sollen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Millionen Euro verpflichtet werden, den Ressourcenverbrauch durch die Herstellung und Betreibung ihrer Hardware transparent darzustellen. Dies könnte in Form eines Nachhaltigkeitsberichts veröffentlicht werden.
- Der zusätzliche Energie- und Ressourcenverbrauch durch Nutzer*innen-Tracking auf Websites und Apps muss reduziert werden. Die Politik soll sich mit dem Ressourcenverbrauch von Tracking-Software auseinandersetzen und klar überprüfen, ob es Trackingkomponenten gibt, deren Nutzung im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit nicht sinnvoll ist und daher eingeschränkt werden müsste.
- Trackingverbote aus der DSGVO müssen konsequent umgesetzt werden. Die Datenschutzbehörden müssen dazu härter gegen unberechtigtes Tracking durchgreifen.
- Vergleichbare digitale Dienste sollten auf Basis einer Ressourceneffizienz miteinander verglichen werden. Hier wäre ein Label im Stil eines Energy Labels vorstellbar.
- Die Nutzung von Softwares mit vertrauenswürdigen Ecolabels und Open-Source-Lizenzen sollte forciert werden und an öffentlichen Stellen auch verpflichtend sein.
- Es sollen mehr Forschungsausschreibungen im Bereich nachhaltiger Softwareentwicklung initiiert werden.
BEGRÜNDUNG
Transparenz durch Messung ermöglicht es, den Ressourcenverbrauch zu verringern. Wenn Entwickler*innen auf unnötige Komponenten verzichten, werden Websites und Apps schlanker und benötigen weniger Energie. Ecolabels und Open-Source-Lizenzen informieren Anwender*innen über die Nachhaltigkeit von Software. Noch wissen wir wenig über nachhaltige Softwareentwicklung, mehr Forschung in diesem Bereich beschleunigt die Anwendung in der Praxis.
AUTOR*INNEN: Aurelia Kusumastuti, Felix Preu, Abel Wilhelm